Der COVACORO-Wochenrückblick: Artikel, die mir im Web aufgefallen sind in den letzten 14 Tagen, heute kurz und knackig.
Crowdinvesting, P2P-Lending, C2C-Kleinkredite, Crowdfunding - alles Dinge, die derzeit stark in Mode sind. Wer sich dazu informieren will, kann zum Beispiel beim Finanzwesir vorbeischauen oder sich auf Portalen wie crowfunding.de oder crowdinvesting-forum.de einen tieferen Überblick verschaffen. Ich selbst lasse die Finger von diesen Dingen und beschränke meinen Circle of Competence auf Aktien und Anleihen (sowie daraus abgeleitete Strategien und Produkte). Einige meiner Bedenken fasst der Artikel Was hält ein Venture-Capital-Geber von Crowdinvesting-Plattformen gut zusammen!
Holger Grethe von zendepot.de hat einen guten Überblicksartikel veröffentlicht:
5 Anlagestrategien im Vergleich: Welche ist die Richtige für dich?
Was mir gefällt ist, dass er explizit das passive Investieren in Einzelaktien erwähnt und dort auch die Value- und Dividendenstrategie. Damit hebt er sich schon mal von den Autoren ab, für die jegliche Art von Investments in Einzelaktien Teufelszeug sind und ausschließlich das passive Investieren in ETFs der Goldstandard. Wie ich bei der Buchbesprechung Das Geheimnis erfolgreicher Anleger von Joel Greenblatt bereits geschrieben habe, kann man aber noch weiter gehen. Ein Index ist letztendlich nichts anderes als eine quantitative Strategie, die bestimmten Regeln folgt - oft Marktkapitalisierung, Streubesitz und Handelsvolumen. Wer eigene Kriterien definiert (zum Beispiel Fundamentalkennzahlen, ein System a la Levermann oder Obermatt) und unabhängige Gedanken investiert, fährt langfristig meist deutlich besser als die Indizes von MSCI, S&P und Stoxx.
Christian Kirchner ist mir mit einem guten Artikel zum ewigen Thema Rente und Demografie aufgefallen: Rentenreform - wie ein kopfloses Huhn. Er zeigt auf, dass die Diskussion vor allem wahltaktischen Gründen folgt, man will den 45- bis 65-jährigen Wählern, die 40% der gesamten Wählerschaft ausmachen, neue Geschenke in Aussicht stellen und sie so auf die eigene Seite ziehen. Verlierer sind die jungen Erwachsenen. Der wichtigste Satz im Artikel aus meiner Sicht ist dieser: "In einem langfristigen Betrachtungszeitraum sinken die Risiken am Kapitalmarkt. Umgekehrt gilt, dass in einem langfristigen Betrachtungszeitraum die politischen Risiken in einem umlagenfinanzierten System zunehmen." Dem ist nichts hinzuzufügen, außer vielleicht: sowohl die gesetzliche Rente als auch die vorhandenen Lösungen zur kapitalgedeckten Rente (Riester, Rürup etc.) sind im Detail betrachtet, besser als ihr Ruf.
Last but not least hat sich vergangene Woche auch Christoph Bruns zu Wort gemeldet. Mit dem Artikel Steuerreform statt höhere Immobiliensteuern bezieht er Stellung gegen OECD und Fiskus. Sein Text enthält einige nachdenkenswerte Argumente und man muss dem Fonds-Manager und Teilhaber der Loys AG bescheinigen, dass er damit weit über die Diskussionen um schwarze Null, Negativzinsen und Brexit vorausdenkt. Daher: unbedingt lesenswert!
In diesem Sinne wünsche ich auch meinen Lesern, dass sie erfolgreich und unabhängig vorausdenken.
Covacoro
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