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Rückspiegel 04/18

Ist es Zeit dem Markt den Rücken zu kehren? (Bild: Kirchentür, Quelle: pixabay.com)

Der April geht zu Ende und die Börsenkurse weltweit kamen nicht recht vom Fleck, ja legten zeitweise deutlich den Rückwärtsgang ein.

 

Dafür wurden wie immer zahlreiche Gründe gefunden: Trump und die Zölle, der Facebook-Skandal oder die FED und die Zinserhöhungen.

 

Noch Ende 2017 waren die Frühindikatoren und der Ausblick für die Weltwirtschaft dunkelgrün.

 

Das sollte den Unternehmensgewinnen und damit den Börsen eigentlich Rückenwind geben. 

 

Es kam anders und ich habe den Eindruck, dass immer mehr Marktteilnehmer zur Meinung gelangt sind, dass wenn etwas zu schön ist um wahr zu sein, dann ist es meistens nicht wahr. Oder: wenn alles gut ausschaut, dann kann es ja in Zukunft nur noch schlechter werden.

 

Also war das Motto des Tages Risiken reduzieren, abwarten und schauen, ob aus den vielen Gewitterwolken nur ein Frühlingsgewitter entsteht oder doch ein Gewittersturm wird.

 

Nun aber zu den Artikeln, die mir aufgefallen sind und die ich mit meinen Lesern teilen möchte, um die grauen Zellen anzuregen.

 


Persönliches: Zeitmanagement

 

Zwei Artikel sind mir in den letzten Wochen besonders aufgefallen - jenseits Geldanlage und Börse: Zum ersten der lesenswerte Beitrag von Natascha (Blog Madame Moneypenny) mit dem Titel Wie ich meine Zeit schütze, über den ich lange nachgedacht habe. Sie ist sehr diszipliniert und strikt, was Prioritäten und Nein sagen angeht, was mir sehr imponiert hat. Zwar werde ich desöfteren für mein Zeitmanagement gelobt, aber vielleicht sollte ich noch kritischer sein, für welche Themen und Ansinnen ich Zeit spendiere.

 

Der zweite lesenswerte Artikel kommt von Matthias (getmad.de) und wie schon oft auf seinem Blog, habe ich zuerst geschmunzelt, als ich The most beautiful black gelesen hatte. Aber er bringt die Sache wirklich gut auf den Punkt. Es ist eine Kunst geworden, das Grund-rauschen im Internet auszublenden und relevante Informationen zu finden. Manchmal sind aber sowohl die Informationen wertvoll als auch die Verpackung unterhaltsam. ;-)  

 

Auf den englischen Blogs, denen ich folge, ist mir besonders der Artikel Ideas that changed my life in Erinnerung geblieben. Er stammt von Morgan Housel - einem echten Vorbild. Ich bin mir noch nicht so sicher, zu welchem "Tribe" oder welcher "Denkschule" ich gehöre. Aber ich finde es eine spannende Frage, darüber nachzudenken, welche Ideen oder Überzeugungen mich besonders prägen. 

 


Was die Profis so schreiben

 

Ein kurzer Abriss was war, ist und sein könnte:

 

Markteinschätzung Frühjahr 2018 (Conren Blog)

 

Warum die Börsen vielleicht die schlechten Nachrichten bereits vorwegnehmen:

 

Eine markante Abkühlung der Wirtschaft steht bevor (FuW)

 

Warum Forecasts so oft falsch sind und wir trotzdem welche erstellen:

 

I haven't got a clue (Psy-Fi blog)

 

Christian Kirchner verwendet das Gleichnis vom guten und schlechten Autofahrer für ETF-Anleger:

ETFs machen aus schlechten Anlegern keine guten (Capital)

 

Ätschi bätschi, das hatten wir hier schon: Sind sie bereit für ETFs?

 


Wie es weitergehen könnte

 

Seit 2004 tracke ich detailliert die Performance und Volatilität meines Depots im Vergleich zu adequaten Benchmarks. Wenn ich den Zeitraum grob in drei 5-Jahresabschnitte einteile: 2004-08 (vor und während der Finanzkrise), 2009-13 (nach der Finanzkrise) und 2014-18 (die Zinswende), so fällt mir auf: Die erzielten Renditen mit Aktien lagen deutlich über dem lang-jährigen Durchschnitt von 7% p.a.. In meinem Fall bei 14.7% p.a., dann 17.8% p.a. und zuletzt 18.4% p.a., bevor es zur Korrektur am Markt im Februar 2018 kam.

 

So kann es auf mittel- und langfristige Sicht nicht weitergehen, irgendwie laufen die Bewertungen völlig aus dem Ruder. Diese pessimistische Einschätzung teilen eine Reihe von Fondsmanagern und Investoren der älteren Semester (Jeremy Grantham, Howard Marks, ...).

 

Ganz anders die jüngeren Semester, die gerade jetzt erwarten, dass gute Zeiten für breit gestreute Indizes bevorstehen. Gut meint: Renditen höher als die typischen 7% p.a. Da passt etwas nicht zusammen und ich weiß nicht, wann und wie beides wieder passend gemacht wird, aber ich bereite mich mental darauf vor, dass es passieren wird.

 

Darum lautet das Zitat des Monats:

 

 

"Immer dann, wenn Sie sich auf der Seite der Mehrheit wiederfinden, ist es Zeit innezuhalten und nachzudenken."

 

Mark Twain

 

 

Einen wachsamen Blick und ruhige Hand wünscht

Covacoro

 


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Kommentare: 1
  • #1

    Finanzmixerin (Freitag, 27 April 2018 22:30)

    Ja, wer weiß wan der Crash oder die Krise kommt...

    Die verlinkten Artikel zum Thema ZEitmanagement sind übrigens klasse. Danke auch dafür.