Der Juni geht zu Ende und die Fussball-WM in Russland teilt sich die mediale Aufmerksamkeit mit Mr. Trump. Von kleineren Scharmützeln in Singapur oder in Toronto abgesehen. ;-)
Gleichzeitig gehen sämtliche Auguren für 2019 von einer Wachstumsdelle in Deutschland aus, während in den USA die Wirtschaft unter Volldampf steht.
Dazu passend konnte der DAX zweimal bis auf 13200 Punkte steigen, ein neues Hoch gelang aber nicht. Die amerikanischen Indizes S&P500 und Dow Jones zeigen hingegen weiter Stärke, dem NASDAQ gelang sogar ein neues Hoch bei 7300 Punkten.
Ich habe in den beiden zurückliegenden Monaten die Quartalsberichte meiner Portfolio-Unternehmen verfolgt, eine Hauptversammlung besucht, Dividenden gezählt :-) und im Depot nur wenige Anpassungen durchgeführt. Nach dem sehr guten Ergebnis 2017 erwarte ich für das aktuelle Jahr eine Seitwärtsentwicklung unter größeren Schwankungen.
Nun aber zu einigen Artikeln im Web, die mir aufgefallen sind und die ich mit meinen Lesern teilen möchte, um die grauen Zellen anzuregen.
Persönliches: Geld und seine Bedeutung
Man könnte denken, zu diesem Thema ist bereits alles gesagt oder geschrieben.
Um so überraschender sind für mich die ab und zu auftauchenden Artikel, nach deren lesen ich denke: Aha, diesen Aspekt hatte ich zuletzt etwas aus den Augen verloren. Oder auch:
Gut, dass sich der Autor gerade jetzt die Mühe gemacht hat, seine oder anderer Leute Geschichten aufzuschreiben und mit mir zu teilen. Hier kommen drei Beispiele:
Lebenszeit - finanzielle Freiheit - Prioritäten im Wandel der Zeit:
Genug (Die Freiheitsmaschine)
Die Psychologie des Geldes - analysiert von Morgan Housel - in 20 Punkten und wie immer sehr ausführlich:
The psychology of money (Collaborative Fund)
Bei aller Beschäftigung mit Märkten, Finanzen, etc., die Balance halten:
Life is more than compounding money (Intelligent Fanatics)
Da ich selbst blogge, weiß ich diese Artikel um so mehr zu schätzen, denn ich kenne die Arbeit, die in solch einen Text fließt. Was einfach ausschaut, ist meist schwer.
Was die Profis so schreiben
Zu Wirtschaft und Börse sind mir diese 4 Artikel in Erinnerung geblieben.
Der erneute Griechenland-Deal erinnert an das darunterliegende Problem:
Schulden und Zentralbanken (Wellenreiter)
Was hat der Euro mit der Oper "Aida" gemeinsam?
Keine Angst vor dem Italexit (Eyb und Wallwitz)
Und aus der englischen Blogosphäre:
Der nächste Bärenmarkt wird stärker wehtun - oder die eigene Risikowahrnehmung ändert sich mit der Portfoliogröße und dem Alter.
Why the next bear market may feel more painful (A wealth of common sense)
Die Börsenentwicklung anno 2018 erinnert an die späten Neunziger:
Echoes of late 1990s boom (CNBC Investing)
Wie es weitergehen könnte
Der Sommer steht bevor und bisher war das meist eine nachrichtenarme Zeit, wo an den Börsen nicht viel passierte. Mein Gefühl sagt mir, dass es dieses Jahr ganz anders aussehen könnte: Die Mid-Term Elections in den USA, die Landtagswahlen in Bayern sowie der Wechsel an der EZB-Spitze werfen ihre Schatten voraus. Daher könnte 2018 die typische Kursberuhigung über den Sommer einfach ausfallen.
Ob die Wirtschaft letztendlich gestärkt oder geschwächt wird, die Märkte positiv oder negativ reagieren, kann niemand vorher wissen. Belastungsfaktoren gab und gibt es immer, daher sollte man auch nicht zu sehr schwarzmalen.
Wenn an den Börsen wirklich die Zukunft gehandelt wird, wie es heißt, dann stehen uns bald wichtige Weichenstellungen bevor. Wir werden bald sehen, wie die Weltkonjunktur auf die Zölle und protektionistischen Massnahmen der verschiedenen Länder reagiert. Wir werden bald wissen, ob sich das politische Kräftegleichgewicht in der Welt verschiebt - in einzelnen Ländern, wie USA, Türkei, Großbritannien oder Deutschland sowie zwischen den Ländern.
Bleiben wir also aufmerksam und legen uns eine Strategie zurecht, für beide Fälle: eine Aufhellung oder eine Verschlimmerung der wirtschaftlichen Randbedingungen.
"Der Kern einer Strategie besteht darin
zu bestimmen, was man nicht macht."
Michael E. Porter
Einen schönen Sommer wünscht,
Covacoro
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