Eigenkapitalforum 2019: volle Hütte

Wie in den Vorjahren habe ich auch dieses Jahr dem Eigenkapitalforum der Deutschen Börse in Frankfurt einen Besuch abgestattet. Die Veranstaltung war dieses Jahr extrem gut besucht: volle Hütte sozusagen.

 

Ich habe viele bekannte Gesichter wieder getroffen sowie neue Bekanntschaften geschlossen.

 

 

Die Gespräche mit Privat-Investoren, Fonds-Managern, Analysten, Bloggern, Journalisten, Unternehmens-Lenkern und Investor-Relations-Leuten sind jedes Jahr das Salz in der Suppe.

 

Daneben habe ich aber auch ein volles Programm zu bewältigen: 24 Präsentationen von Unternehmen habe ich diesmal in 3 Tagen besucht, einer Vielzahl davon folge ich bereits seit mehreren Jahren.

 

Zusätzlich sind 40 Unternehmens-Broschüren in meinen Lesevorrat gewandert, immer dann, wenn die Veranstaltung parallel stattfand.

 

Diese werde ich nun nach und nach aufarbeiten. Und last but not least gilt es, die zahlreichen Informationen und Beobachtungen zu einem Gesamtbild zu verknüpfen.

 

Die Qualität der Vorträge auf dem Eigenkapitalforum ist recht unterschiedlich. Denn die Aufgabe in nur 30 Minuten das Unternehmen vorzustellen, auf aktuelle Entwicklungen und Finanzkennzahlen einzugehen und einen Ausblick zu geben, ist anspruchsvoll. 

 

Aber wie jedes Jahr gab es einige ausgezeichnete Vorträge, die all diese Anforderungen exzellent unter einen Hut brachten. Besonders gefällt mir im Übrigen, wenn der Redner oder die Rednerin sich nicht scheut, vom üblichen Schema etwas abzuweichen und er oder sie in der Q&A-Zeit prägnante Antworten geben kann.

 

Die drei "goldene Mikrofone" des Covacoro-Blogs gehen in 2019 an:

 

1. Rolf Elgeti, CEO Deutsche Konsum Reit und Deutsche Industrie Reit

 

Er stellte nicht nur das Geschäftsmodell beider Unternehmen überzeugend dar, sondern setzte Zahlen sparsam und punktuell ein. Die vorbereiteten Teilnehmer kennen Sie ohnehin! Die Teilnehmer ohne Vorwissen werden Sie nach seinem Vortrag definitiv nach-schlagen und genau prüfen! Er war einer der wenigen CEOs, der den Punkt sinnvolle Kapitalallokation angesprochen hat und seine Position dazu klar akzentuierte. Außerdem erhält er einen Pluspunkt für die Betonung von Langfristigkeit und Qualität in der Unternehmensentwicklung: Von seinen Unternehmen ist zukünftig noch viel zu erwarten.

 

2. Johannes Heckmann, CEO Nabaltec AG

 

Nabaltec ist ein Anbieter von flammhemmenden Füllstoffen und Spezialoxiden, das klingt für manche vielleicht langweilig. Der Vorstandsvorsitzende konnte in seinem flotten, auf Englisch gehaltenen Vortrag aber belegen, dass dieses Geschäft weder langweilig noch wachstumsarm ist. Außerdem beantwortete er die folgenden Fragen genau und mit der nötigen Detailtiefe. Das machte insgesamt einen sehr soliden, runden Eindruck! Probleme wurden ebenso wie Chancen angesprochen und erläutert. Die Trends wie Elektromobilität und Energiespeicherung bieten Entwicklungsmöglichkeiten für das Unternehmen aus Schwandorf. Nach dem EKF haben sicher mehr Investoren das Unternehmen nun auf ihrer Watchlist.

 

3. Norbert Haslacher, CEO Frequentis

 

Frequentis flog bisher unter meinem Radar. Ein Fehler, wie der engagierte Vortrag des CEO auf dem Eigenkapitalforum verdeutlichte. Das Unternehmen beschäftigt sich mit sicherheitskritischer Infrastruktur: Kontrollzentren für die Flugüberwachung sind solch ein Beispiel. Es agiert bewußt konservativ, von der Verwendung der Finanzmittel bis zur Bilanzierung, ist mit seinen Produkten und Serviceangeboten aber offensichtlich technologisch führend. Seine Kunden sind vor allen Dingen staatliche Stellen, was eine gewisse Robustheit gegen konjunkturelle Schwankungen bedeutet. Eine interessante Branche und ein sehr guter EKF-Auftritt!